Bionik – Was können wir von der Natur lernen?
KINDERUNI AM 14.12.13
Von der Natur abgeschaut
Was ist eigentlich Bionik? Diese Frage stellten sich ca. 130 Kinder im Hörsaal bei der zweiten Vorlesung der Kinderuni im Wintersemester 2013/14. Olaf Lebau und Prof. Dr. Wolfgang Kleinekofort beantworteten diese Frage und noch viele andere.
Bionik wird aus den Worten Biologie und Technik zusammengesetzt. Bionik sind Dinge, die sich der Mensch aus der Natur abgeschaut hat. Einige Dinge sind z.B. die Saugnäpfe der Krake, die Schuppen eines Fisches, den Klettverschluss der Kletten oder die Beine einer Spinne. Oder wussten sie, dass die Form eines Autos, von einem Pinguin abstammt? So ist es! Eines der wichtigsten Tiere von dem sich der Mensch etwas abgeschaut hat, ist der Vogel. Zum Beispiel das Fliegen. Als erster Mensch versuchte Otto Lilienthal das Fliegen. Er wollte mit Hilfe von selbstgebastelten Flügeln an den Armen den ersten Gleitflug starten. Er schaffte aber nur wenige Meter. Die Menschen schauten sich den Vogel noch einmal genau an und merkten, dass der Vogel eine besondere Form hat. Vögel sind stromlinienförmig. Das heißt, ihr Körperbau ist so gemacht, dass die Luft an ihnen vorbeiströmt. So haben die Wright Brothers das erste Flugzeug aus Holz gebaut.
Danach erklärte Olaf Lebau den „Lotuseffekt“. Das bedeutet, dass an einer Lotuspflanze das Wasser abperlt. Das passiert, weil die Oberfläche nicht eben ist. Auf der Oberfläche sind nämlich kleine Hügel, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Die Wassertropfen berühren nur die Spitzen der Hügel. Wenn Dreck auf den Blättern ist, nimmt der Wassertropfen im Runterfließen den Dreck mit, so bleiben die Lotusblätter immer sauber. Doch nicht nur Lotusblätter haben diesen Effekt. Mit Hilfe eines Kohls zeigte Prof. Dr. Wolfgang Kleinekofort, dass auch ein Kohl über so einen Effekt verfügt. Am Ende der Vorlesung gab es einen großen Applaus der Kinder.
Von Annika Knust
Falten wie in der Natur
Bei der Kinderuni Rüsselsheim gab es nicht nur die Vorlesung, sondern auch drei Workshops, wo die Kinder verschiedene Experimente zum Thema BIONIK selber machen durften.
Im ersten Workshop ging es darum, das Falten wie es in der Natur vorkommt nachzumachen. Das Erste, was die Kinder falten sollten, war ein Kegel. Herr Thilo Wüst zeigte ihnen, wie sie es falten sollen. Lea, 9 Jahre alt, fand, dass es nicht sehr schwer war, den Kegel zu basteln. Herr Wüst gab den Kindern dann ein Stück schweres Holz, mit dem sie den Kegel platt drücken durften. Nun sah der Kegel aus wie ein Kiefernzapfen. An diesem Experiment konnte man gut sehen, dass die Falten nicht irgendwie entstehen, sondern ganz regelmäßig, wie in der Natur.
Als die Kinder fertig waren, haben sie eine Art Fächer gebastelt. Dieser hatte die ähnliche Faltfunktion wie der Flügel eines Marienkäfers. Lea, Hamael und Zohad fanden, dass der Workshop Spaß gemacht hat und dass der Kiefernzapfen leichter zu basteln war.
Ella Rix
Roboter tanzt Gangnam Style
Im zweiten Workshop der Kinderuni Rüsselsheim ging es um Nao. Das ist ein menschenähnlicher Roboter. Thomas Schiller leitete den Workshop und zeigte den Kindern viele verblüffende Funktionen von Nao: Er ließ Nao tanzen (zu dem Lied Gangnam Style), aufstehen, hinsetzen und Geschichten erzählen. Anschließend durften die Kinder den Roboter selbst programmieren und konnten es sich in der Simulation anschauen. In Zukunft soll Nao im Haushalt helfen. Bisher wird er nur in der Forschung verwendet, vielleicht liegt es daran dass er 12 000 € kostet.
Von Florian Christ
Natur als schlauer Lehrer
Fliegen, das kennt jeder. Und Styropor, das kennt auch jeder. Diese beiden Dinge kombinierte Herr Olaf Lebau am 14.12.13 in der Hochschule Rhein-Main bei dem dritten Workshop der Kinderuni zum Thema „Fliegen“.
Jedes Kind bekam einen Bogen Styropor und Schablonen aus Papier, welches sie ausschneiden und auf das Styropor übertragen sollten. „Mir macht der Workshop sehr Spaß“, sagte Matteo, während er munter an seinen Schablonen schnippelte. „Das ist cool hier!“, fand auch Lara, die völlig vertieft in ihre Arbeit war. Robin fand den Workshop interessant und gut, genau wie Evelyn. Nachdem alles ausgeschnitten war, merkten die Kinder rasch, dass ihre Flieger nicht richtig flogen. „Das liegt daran, dass euer Flieger seinen Schwerpunkt zu weit hinten hat. Man muss versuchen, den Schwerpunkt weiter vor zu verlegen, damit der Flieger richtig fliegen kann“, erklärte Herr Lebau. Jedes Kind nahm sich ein oder zwei Büroklammern und steckte sie vorn an die Nase des Fliegers. Dann ließen sie die Flieger erneut fliegen. Und siehe da - es funktionierte.
Auf die Frage „Wie sind Sie darauf gekommen, zur Kinderuni zu gehen?“ antwortete Herr Lebau: „Es macht mir Spaß, mein Wissen als Lehrer weiterzugeben. Ich möchte es allen erklären, mein Wissen teilen.“ Herr Lebau lachte viel, die Kinder taten es ihm gleich. Für alle Anwesenden war es ein tolles Erlebnis.
Von Lisa-Marie Gentz