WS 2007/08
3.11.2007 | Prof. Dr. Britta Kuhn: Vom Tauschen und Handeln – warum dreht sich die Welt ums Geld?

Geld und alles, was damit zusammenhängt, erforscht die Wirtschaftsprofessorin Dr. Britta Kuhn – und mit ihren Erkenntnissen versetzte sie die 200 jungen Hörer mehr als einmal in Staunen. Denn falls es in früheren Zeiten überhaupt Taschengeld gab, sah es nicht so aus wie heute. Bevor Münzen geprägt wurden, benutzte man die unterschiedlichsten Dinge als Zahlungsmittel: bedrucktes Papier, Schneckenhäuser, Fische, Edelsteine und und und – jede Zeit hatte ihr eigenes „Geld“. Die Jungstudent/innen erfuhren auch, dass man vor der Einführung dieser Währungen Tauschhandel betrieb, und dass der Umstieg gar nicht problemlos war. So manche Räuber- und Piratengeschichte muss vor diesem Hintergrund neu gelesen werden!
Nicht nur das Geld selbst, sondern auch seine Rolle in der Welt und im Alltag war Gegenstand der Vorlesung. Britta Kuhn erklärte ihren aufmerksamen Zuhörern die unterschiedlichen Währungen, spektakuläre Fälschungen und Geldmarktphänomene wie eine Inflation.
Workshop: Vom Tauschen und Handeln
Der Workshop begann ganz praktisch mit einer Kennenlernrunde, in der die Nachwuchsstudent/innen sagen sollten, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben. So waren Sinn und Zweck des Geldes definiert, und die Kinder teilten sich in vier Gruppen auf, um weiter über Zahlungsmittel zu forschen.
Onkel Dagobert hätte an der ersten Station einen Kopfsprung riskieren können, so viele Münzen verschiedener Währungen hatten die Organisatorinnen zusammengetragen. Auf einer Weltkarte suchten die jungen Wissenschaftler/innen nach ihren Herkunftsländern.
Wirtschaftlich ging es an der zweiten Station zu. Hier schätzten die Kinder, was Gegenstände aus der Welt der Kinder und der Erwachsenen kosten. Wer diese Preise in ein Verhältnis zum Taschengeld setzte, konnte schnell erkennen, warum viele Menschen ihr Auto hüten wie einen Augapfel … steckt doch einige Mühe dahinter, genügend Geld dafür zu sparen.
Die Geschichte des Geldes erforschten die Student/innen an der dritten Station. Nach einem kurzen Einführungsfilm sortierten sie verschiedene Zahlungsarten vom Tauschhandel bis zu Online-Überweisung in die richtige zeitliche Reihenfolge.
An der letzten Station schließlich gestalteten die Kinder eine neue Währung, den Kinder-Uni-Taler. Was man damit kaufen kann, müssen Feldversuche in den Geschäften der Umgebung zeigen!
1.12.2007 | Prof. Dr. Rolf Hedtke: Wie kommen die Bilder in den Fernseher?

Dass Fernsehen keine Zauberei, sondern handfeste Physik ist, lernten die Nachwuchsstudent/innen bei Professor Hedtke. Anschaulich erklärte er die einzelnen Schritte, die nötig sind, um ein Ereignis auf den Bildschirm zu bringen.
Was passiert in der Kamera? Bilder werden in Farbinformationen umgewandelt. Was sind die Grundfarben des Lichts? Viel weniger als die, die wir im Malkasten finden. Und wie kommt es, dass wir im Fernseher unendlich viele Farben sehen? Sie setzen sich aus lauter kleinen Pünktchen zusammen. So wurden zunächst die Grundlagen des Fernsehbildes geklärt, bevor die Übertragungsmöglichkeiten Antenne, Kabel und Satellitenschüssel näher untersucht wurden.
Dass Magie durchaus ihren Platz in der aufgeklärten Forschung hat, bewiesen die Zaubertricks, mit deren Hilfe Rolf Hedtke einige physikalische Phänomene erklärte. Das versetzte schließlich auch die abgebrühtesten Nachwuchs-Naturwissenschaftler/innen in Erstaunen!
Workshop: Film ab!
Hier durften die Kinder selbst die Kamera in die Hand nehmen und nach einer kurzen Einführung in die Technik eigene Video-Sequenzen drehen. Jede Workshop-Gruppe hatte danach die Gelegenheit, einmal in die Welt von Harry Potter oder Jurassic Parc einzutauchen. Dieses Erlebnis konnte anschließend den Eltern mit einem "Beweis-Foto" dokumentiert werden. Aber auch die Anfänge der bewegten Bilder kamen nicht zu kurz. Die Historie von Film und Fernsehen konnte beim Bau einer Lochkamera jedes Kind selbst nachvollziehen und mit nach Hause nehmen.
19.1.2008 | Prof. Dr. Uwe Langbein: Warum stehen die Menschen auf der anderen Seite der Erde nicht auf dem Kopf?

Warum fällt jeder Ball, den ich in die Luft schieße, auf die Erde? Aber warum fallen die Sterne nicht herunter? Mit den Antworten auf solche Fragen beschäftigen sich Physiker wie Professor Langbein.
Verantwortlich für all diese Phänomene ist die Gravitation oder, auf Deutsch, die Schwerkraft: Sie hält uns auf der Erdoberfläche, verleiht uns Schwere und sorgt dafür, dass die Planeten in ihrer Laufbahn bleiben.
Außerdem spielt die Kinetik eine wichtige Rolle. Sie beschäftigt sich mit den Bewegungsgrößen Weg, Zeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung unter der Einwirkung von Kraft im Raum.
Mit den Erkenntnissen aus diesen beiden Teilbereichen der Physik erklärte Professor Langbein interessante Phänomene, so z.B. wie die Hebelkräfte bewirken, dass man mit einem Flaschenzug eine schwere Last leicht anheben kann, warum sogar eine (Micky) Maus riesige Kisten verschieben kann und wie man es schafft, eine Rakete ins All zu schießen. Zu vielen Fragen hatte er spannende Experimente und anschauliche Bildtafeln mitgebracht.
Nicht ins All, aber an die Decke des Hörsaals beförderte der Physiker schließlich eine mit komprimierter Luft beschleunigte Rakete. Dort traf sie genau auf einen Luftballon, der zuvor mit Hilfe von warmer Luft die Schwerkraft überwunden hatte und nach oben geschwebt war.
Workshop: Physikalische Experimente
Im Workshop hatten die Kinder-Uni-Assistenten vier Stationen vorbereitet, an denen die Nachwuchsstudis nachprüfen konnten, was sie in der Vorlesung gelernt hatten.
In einem Physik-Quiz schätzten sie die Dichte und das Gewicht verschiedener Gegenstände und bewiesen so ihr Gespür für physikalische Größen. Wie gut oder schlecht so ein Gegenstand schwimmt oder wie schnell oder langsam er zu Erde fällt, war in manchen Fällen dennoch überraschend.
Wie man die schmerzhaften Folgen der Erdanziehung im Falle eines Sturzes oder die der Beschleunigung im Falle eines Aufpralls abschwächen kann, zeigte das Experiment mit einem Eier-Airbag, den die Kinder aus vorgegebenem Material selbst bauten. Und hier zeigte sich, was sie gelernt hatten: Nur wenige Eier erlitten beim Fall aus verschiedenen Höhen Blessuren oder gar einen Totalschaden.
Mit der Anziehungskraft von Metallen beschäftigte sich die Gruppe der Magnettierchen-Bastler. Das Gleichgewicht zwischen Erdanziehung und Fliehkraft, das die Planeten in richtigen Abstand zueinander hält, wurde beim Bau eines Erde-Mond-Mobiles veranschaulicht. Und welche Kraft ist wohl dafür verantwortlich, dass sich das Mobile so schön im Luftzug dreht